Historie: Fuhrpark um 1900
Historie: Fuhrpark um 1900

Chronik

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“

Die Wormser Feuerwehr ist eine der ältesten Feuerwehren in Rheinland-Pfalz. Die folgenden Angaben basieren auf der Chronik der Feuerwehr zum 150-jährigen Bestehen, zusammengestellt von Sandra Winkler und Michael Hetzel im Jahr 2004. Dieser liegen frühere Chroniken der Wormser Stadtarchivare von 1904 bis 1994 zugrunde.

Wie der Brandschutz historisch organisiert war, klingt heute nahezu unvorstellbar. Und: Alle mussten mit anpacken! Aber lesen Sie selbst, wie sich das Feuerwehrwesen in den letzten knapp 200 Jahren entwickelt hat.  

Feuerwehr früher

Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1689, dem die Bürgerschaft nichts entgegenzusetzen vermochte, wurde im Jahr 1719 ein Feueramt für die Stadt gegründet. Damals war schon die Beschaffung und Pflege der Löschgeräte nicht ganz einfach. Worms besaß fünf größere Spritzen und zwei Handspritzen. 

Hinzu kamen Leitern, Einreißhaken, zahlreiche Feuereimer, Bottiche und Fässer sowie ein Feuerwagen, auf den verschiedene Geräte montiert werden konnten. Auch der Transport der Geräte zur Brandstelle war immer wieder ein Problem. Im 18. Jahrhundert gab es noch keine Wasserleitungen. Das Wasser musste aus dem durch die Stadt fließenden Bach der Eis geschöpft werden. Brunnen mussten ständig in Ordnung gehalten werden. Ein Brand brachte die ganze Stadt in Aufruhr. 

Auf der Dreifaltigkeitskirche wurde die Alarmglocke geläutet, Trommler durchzogen die Stadt, die Stadttore wurden geschlossen und Wachen gegen Plünderer in den Straßen aufgestellt. Zunftangehörige wie Zimmerleute, Dachdecker, Schornsteinfeger eilten zur Brandstelle, die Metzger und Kärcher stellten Pferde zur Verfügung, die Brunnennachbarschaften eilten zu ihren Brunnen. Für jeden über die Stadt verteilten Feuergeräteschuppen waren zwei Bürger als Aufsicht zuständig. Ein Verzeichnis listete die Bürger auf, die an den Spritzen Dienst zu tun hatten.

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1854

Im März 1854 wurde die Freiwillige Feuerwehr aus Männern aller Gesellschaftschichten in Worms gegründet. Ende des 19. Jahrhunderts erleichterte der Bau von Wasserleitungen die Arbeit. Die Spritzen konnten bei Bedarf an Hydranten angeschloseen werden. Das Feuerwehrkorps bestand um 1890 aus 118 Feuerwehrleuten. Im 20. Jahrhundert profitierte die Feuerwehr von vielen weiteren Modernisierungen. 1901 gab es eine elektrische Alarmierung. Die technische Ausrüstung wurde auf den neuesten Stand gebracht, 1924 die erste Automobilspritze angeschafft. In der Feuerwehr herrschte eine geradezu militärische Disziplin. Zur Brandbekämpfung kamen immer mehr Aufgaben der technischen Hilfe, des Katastrophenschutzes, des Chemie- und Strahlenschutzes und der Wasserwehr hinzu.

1971 gehörten der Freiwilligen Feuerwehr Worms rund 350 Feuerwehrleute an. 1974 wurde die neue Hauptfeuerwache in der Kyffhäuserstraße gebaut. Sie wurde 2001 renoviert. 

2004 waren 295 aktive Feuerwehr-Angehörige und 27 hauptamtliche Feuerwehr-Beamte in Worms tätig. Im März 2017 wurde der Status einer "Freiwilligen Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften" in "Berufsfeuerwehr Worms" geändert.

Viele Großeinsätze bleiben im Gedächtnis haften. Wer Genaueres dazu wissen möchte, dem sei die oben genannte Festschrift ans Herz gelegt. Insgesamt hat sich die Zahl der Feuerwehreinsätze vervielfacht. Waren es im Jahr 1953 noch ganze 49, so rückte die Feuerwehr gut 40 Jahre später, im Jahr 1994, schon 1.169 mal aus. Bis Mitte Dezember 2022 waren es bereits knapp 1.600, das sind durchschnittlich zwischen vier und fünf Einsätze pro Tag!

  • Skyline von Worms
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